Sohn, nun sind schon achtzehn Jahr vergangen
Eine Zeit der Hoffnung und voll Bangen
Doch jetzt lösen wir die elterlichen Zangen
Und stillen das tiefste deiner Verlangen
Dazu habe ich was Kleines mitgebracht
Etwas mit dem man lacht und schöne Dinge macht
Und darauf bist du vielleicht nicht vorbereitet
Es ist etwas worauf man reitet
Doch keine Welle und auch kein Ross
Eher sowas wie ein Liebesschloss
Ein Schloss bloß auf zwei Beinen
Ohne Wachen und der seinen
Maria die Dritte ist ihr Name
Allein ihr Dasein eine Gabe
Ihre Bewegungen, die haben Macht
Und der Mund, ja wie er lacht
Sie ist jungfräulich,
Also Jung: Freu dich!
Du sollst sie führen und auch reiten
Ja nicht zu zart besaiten
Naja ich will dich mal nicht überfordern
Lieber rasch zwei Kurze ordern
Danach lass ich euch in Ruh
Fremde Blicke sind tabu!
Der Sohnemann steht nur noch lallend da
Fährt Maria durchs wallende Haar
Welche geile Braut,
Welch glatte Haut
Das Höschen brav zurecht gemacht
Aus dem Dornröschenschlaf nie erwacht
Zu perfekt um wahr zu sein!
Ist sie etwa nur ein Schein?
Doch er besinnt sich auf des Vaters Worte,
Die noch nachklingen an diesem seltsam Orte.
Du mein Sohn hast den Plan.
Sie eine Haut aus Porzellan.
Nimm sie richtig an dich ran!
Frisch ausgepackt aus Cellophan.
Eben das worauf Männer so abfah’n.
Also nichts wie ran an das Vergnügen
Der erste Eindruck kann eben trügen
Er packt die Braut beherzt am Busen
Und… Doch wieder ein Moment der Reflexion
Ist das schon die Endstation?
Achtzehn Jahre später
ist der kleine Peter
Noch immer mit Maria im Bunde
Und das seit der ersten Stunde
Die beiden Lieben sich Tag für Tag
Und Peter ist’s, der es jetzt auch mag
Keine Leider, keine Laster
Sondern ein wahres Liebespflaster
Ja, es läuft bei diesem Pärchen
Eigentlich alles wie im Märchen
Doch dann der Fauxpas:
Es ist keine Kerze da
Da fährt Peter ausser sich
Ja kennst du mein’ Geburtstag nich?
Ja aber Peterlein, morgen
Morgen werd ich sie die besorgen
Ich hoffe du erzählst hier Scherze,
Morgen will ich keine Kerze!
Heute reiht sich der Tag meiner Geburt
Da will ich, das man spurt!
Wo ist denn das Problem mein Peter?
Ich nehm einfach das als Äther.
Sie packt das Peterlein am Kragen
Und wird es zum Kamine tragen
Erschrocken schreit Peter auf:
Das hier ist der falsche Lauf
Ich will das Ganze stoppen
Und dich gleich nochmal von hinten
Da brennt Peter lichterloh
Maria ist darüber froh
Ach welche gute Braut ich bin
Für jede Lösung einen Sinn
An dieser Stelle kann ich den Leser nicht im Dunklen tappen lassen
Zu früh ist die Aufmerksamkeit verblassen
Maria war kein Bösewicht
Sie verstand Peter nur nicht
Sie war ein Liebesbot
Doch ihre Software schrott